SV De-Lachshühner 2013 - CH Klub Seltene Hühnerrassen

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SV De-Lachshühner 2013

Züchtertagungen

Sommertagung im Juli vom Sonderverein Deutscher Lachshuhn- und Zwerglachshuhnzüchter

Der Sonderverein Deutscher Lachshuhn- und Zwerglachshuhnzüchter hielt seine Sommertagung in der Schweiz ab. Dank guten Beziehungen von Köbi Eisenhut konnte in Fischingen ein idealer Ort gefunden werden. Das Volkstümliche gefiel unseren Gästen aus Deutschland sehr gut.
In Deutschland und in der Deutschschweiz spricht man nicht immer das selbe Deutsch, aber unter Kleintierzüchtern versteht man sich trotzdem länderübergreifend recht gut. „Helmut Cordes, der erste Vorsitzende des Sondervereins Deutscher Lachshuhn- und Zwerglachshuhnzüchter“, hiesse es in Deutschland auf deutsch. Auf Schweizerdeutsch: „Helmut Cordes, der Präsident des Klubs seltener Hühnerrassen.“
Jakob Eisenhut, von den meisten Köbi genannt, ist nicht nur ein sehr engagierter Hühnerhalter und –Züchter. Er amtet auch als Geflügelrichter und ist in verschiedenen Klubs und Vereinen aktiv dabei. So ist er unter anderem auch Mitglied beim Sonderverein Deutscher Lachshuhn- und Zwerglachshuhnzüchter. Er lud den sympathischen Präsidenten des knapp 200 Mitglieder zählenden Klubs zur 51. Sommertagung in die Schweiz ein. Helmut Cordes nahm diese Einladung dankbar an und mit ihm kamen ungefähr 50 Mitglieder nach Fischingen.
Bereits am Donnerstag Abend trafen die ersten Mitglieder nach zum Teil sehr langen Anfahrtswegen bei Köbi in Oetwil, Gemeinde Gähwil, ein. Umgeben vom vielen Federvieh, das Köbi zusammen mit seiner Frau Ruth hegt und pflegt, wurden neue Bekanntschaften bei Salat und Grilladen geschlossen und alte gefestigt.
Am späteren Freitag Vormittag wurde die Käserei Heinzer in Au besichtigt, welche den über die Region hinaus bekannten Pilgerkäse herstellt. Dieser feine, milde Käse mit leichtem Nussgeschmack liess bei den Gästen aus Deutschland bereits ein richtiges „Schweizergefühl“ im Bauch aufkommen. Anschliessend fuhr man noch auf die Sedelegg und bestaunte die Alpen. Dank der neu installierten Schautafel wussten die Teilnehmer rasch, wie die vielen Berge heissen. Nach der Mittagsru
he begann für den Vorstand bereits die Arbeit in der südlichsten Gemeinde des Kantons Thurgau. Pünktlich, so wie die Schweizer und Deutschen eben sind, begann um 1500 Uhr die Vorstandssitzung und anschliessend um 1600 die Preisrichterbesprechung, wir Schweizer würden sagen, „Geflügelrichterbesprechung“, und für die samstägliche Versammlung wurden noch die letzten Details geklärt.

Das Kloster Fischingen, sowohl am Jakobsweg als auch Pilgerweg nach Einsiedeln gelegen, wurde anschliessend besichtigt. Die aus der Barockzeit stammende neue Klosterkirche wurde bestaunt. Viel Wissenswertes über die Geschichte des Benediktinerordens, der Geschichte des Klosters und aus dem Leben der Mönche, aber auch über Baubiologie und Wasserversorgung wurde von den kompetenten Führern in unterhaltsamer Weise dargelegt.
Anschliessend an die lehrreiche Klosterführung wurde der von der Gemeinde gesponserte Aperitif genossen. Der Klang von grossen Glocken oder Schellen resp. Treicheln, je nach Landesgegend werden sie anders genannt, näherte sich rhythmisch. Die „Ischällner“ Immenberg läuteten die Sommertagung des Sondervereins Deutscher Lachshuhn- und Zwerglachshuhnzüchter offiziell ein. Manch einem der Teilnehmer und Teilnehmerinnen liessen diese archaischen Klänge das Blut in den Adern stocken. Selbstverständlich versuchten nun auch die beiden Präsidenten, Köbi und Helmut, sich als „Schällenschüttler“. Mit Erleichterung gaben sie dann die Arbeitsgeräte aber an die Immenberger zurück, welche sich nach einer kurzen Stärkung wieder auf den Heimweg „schellten“. Swissness pur wollte Jakob den deutschen Freunden zeigen, das ist ihm über die ganze Tagung hervorragend geglückt. Beim abschliessenden Nachtessen mussten auch die an etwas grössere Portionen gewohnten Züchterfreunde aus Deutschland nicht verhungern, aber einige mussten sich in Geduld üben, bis der Nachschlag auf ihrem Teller angekommen war.

Am Samstagmorgen um 9.00 Uhr ging es weiter. Die Sondervereinsmitglieder hielten um neun Uhr ihre Versammlung ab. Die mitgereisten Partner und Partnerinnen bewunderten gleichzeitig die vielfältige Orchideenschau in Sirnach. Die Farben dieser weltweit verbreiteten Pflanzenfamilie sind mindestens so vielseitig wie diejenigen unseres Geflügels.
Anschliessend fuhr der Car die Gesellschaft nach Appenzell, einem Ort, der nicht nur Schweizer Traditionalisten mit Wehmut erfüllt, sondern auch bei den zum Teil über 1000 km angereisten Gästen Heimatgefühle und Staunen auslöst. Alles so klein und herzig, einzig die Witze und Hunde sind dort manchmal bissig.
Die Fahrt „in“ die Berge führte anschliessend auf die Schwägalp hinauf. Für Flachlandindianer ein eindrückliches, für manche auch ein fast „erdrückendes“ Erlebnis, 1‘352 Meter über Meeresspiegel und trotzdem von steil aufragenden Felsen umgeben zu sein.
Auf der Rückfahrt das Toggenburg hinunter waren manche Teilnehmer recht schweigsam. Die Grösse und Macht der Berge zeigt doch immer wieder, wie klein und unbedeutend wir Menschlein eigentlich sind.

Das Abendessen am Samstag, vor allem aber die anschliessende Unterhaltung, darf wohl als Höhepunkt dieser Sommertagung angeschaut werden. Der junge Sämi, ein Grosskind von Köbi Eisenhut, verzauberte die Zuhörer mit seinem Hackbrett. Die Chlausenjodlergruppe mit einem Schwiegersohn von Eisenhuts brachte mit den für die Deutschen Gäste ungewohnten Liedern und Naturjodeln die Emotionen zum Kochen. Und als dann Helmut van Briel mit seinem Gedicht „Jakobli und die Henne“ fertig war, fand das Lachen fast kein Ende. Der passende Zinnteller dazu hängt bereits in Jakoblis Küche. Köbi Eishut, der auch schon in Deutschland Lachshühner bewerten durfte, wurde zum Dank für seinen Einsatz und seine Verdienste, aber natürlich vor allem wegen seiner Fachkenntnisse, noch zum ersten Schweizerischen Sonderrichter für Deutsche Lachs- und Zwerglachshühner ernannt.

Ein abschliessender Jodel brachte die Gemüter dann wieder zur Ruhe, zur leider nur allzukurzen Nachtruhe. Denn am Sonntag Morgen fuhren die Züchter und ihre Angehörigen noch einmal nach Oetwil, um beim frischgebackenen Sonderrichter und Präsidenten des CH Klubs seltener Hühnerrassen an eine weiterbildenden Tierbesprechung von Urs Baumann. Nach diesem langen Wochenende mit den vielen schönen und kulturellen Ereignissen war jedoch bei manchen Teilnehmern das Aufnahmevermögen nicht mehr maximal. Die Geselligkeit und der Erfahrungsaustausch waren auch hier vielseitig und wichtig und im Hintergrund seien bereits die Pläne für eine weitere länderübergreifende Zusammenarbeit geschmiedet worden.
Zum Abschluss besuchten die noch verbleibenden Teilnehmer, einige mussten leider der langen Distanzen wegen bereits die Heimreise antreten, das Kunstatelier von Charly Bühler in Wila. Sie amüsierten sich köstlich über die hühnerhaft dargestellten Menschlein und erfreuten sich aber auch an den handwerklichen Fähigkeiten des feinfühligen Künstlers.
Text:
Xaver Dörig

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